1. Das Kreuz
zieht zuerst den Blick auf sich. Die ausgestreckten Arme mit den greifenden Händen lassen an das Schriftwort denken: „Wenn ich erhöht bin, werde ich alle an mich ziehen.“ Mag die Dornenkrone auch fehlen, von bestimmten Blickpunkten aus kann man im Gesicht des Gekreuzigten seinen Schmerz erkennen. Der Künstler, Prof. Werner Gailis aus Berlin, sagte zu der eigenartigen Darstellung: “Aus den drei leidvollen Stunden der Kreuzigung wollte ich jenen Augenblick wählen, als Jesus betete: VATER, IN DEINE HÄNDE BEFEHLE ICH MEINEN GEIST. Das Vertrauen auf den himmlischen Vater macht Jesus zuversichtlich und siegesgewiss.
(Die Balken des Kreuzes sind Spurlatten aus dem hiesigen Bergwerk Schlägel & Eisen. In den etwa 12-m-langen Spurlatten gleitet der Förderkorb; sie sind aus dem äußerst harten Holz der australischen Eukalyptuskiefer. Das Holz ist von Natur aus so dunkelrot-braun; an einigen Stellen sind noch Spuren von Schmieröl zu entdecken.
Im Übrigen wurden Spurlatten auch verwandt bei der Altarplatte, bei den Füßen des Tabernakels und bei der weihnachtlichen Krippe.)
2. Der Altar
Die schwere Platte wird getragen von vier wuchtigen Löwenpranken. (Löwen gelten als Wächter am Heiligtum). Das Medaillon an der Stirnseite zeigt „Christus in der Kelter“.
Sechs große Bronzeleuchter umstehen den Altar.
3. Das Adlerpult
auf der rechten Seite dient als Buchauflage. Am Schaft erkennt man auf der Rückseite einen Drachen mit seinen Krallen – Jesus und die Samariterin am Jakobsbrunnen – in Kreuzesform die lateinischen Worte
Lux-Rex-Lex-Pax = Licht-König-Gesetz-Friede.
Auf der Vorderseite sind zu erkennen: Moses, der Wasser aus dem Felsen schlägt und Christus, der die Apostel die Netze auswerfen lässt.
4. Der Osterleuchter
auf der linken Seite ist die Symbolisierung eines Baumes, aus dem Leben wächst. Seine vier Wurzeln ziehen Wasser aus den vier Paradiesesflüssen. Im Umschreiten des Schaftes sind folgende Darstellungen zu erkennen: Bedrängnis durch die Urflut – Bundesschluss am Sinai – Verkündigung des Engels an Maria – Taufe Jesu im Jordan – Wunder in Kana – Kreuzigung – Auferstehung. Flammen erinnern an Pfingsten. Als „Baumkrone“ die vier Evangelisten mit ihren Symbolen: Die Frohe Botschaft wird in alle vier Windrichtungen, in alle Welt, getragen.
5. Der Tabernakel (tabernaculum = kleines Zelt)
Das 3-fach geraffte Tuch nimmt Bezug auf das dreifach gestufte Heiligtum des Alten Bundes. Die Taube ist Symbol des „Hl. Geistes, der alle Heiligung vollenden wird“. Unsere Kirche betet: „Selig, die zum Mahl des Lammes geladen sind“ – im himmlischen Jerusalem. Auf den beiden Türen ist das himmlische Jerusalem dargestellt: „Von 12 Perlen sind die Tore an deiner Stadt.“ „Ihre Leuchte ist das Lamm“. Die 4 Ständer aus Spurlatten lassen die Beziehung zum Altar und zum Kreuz deutlich werden. Die hellen Bretter zwischen den Ständern stammen vom Honigbaum, dessen süßer Saft ein Hinweis ist auf „das Brot vom Himmel, das alle Süßigkeit in sich enthält“.
6. Das Pfingstrelief
(von H. Seydfuden – Bad Kohlgrub) zeigt die Herabkunft des Hl. Geistes in Gestalt einer Taube; 13 feurige Zungen, die sich auf Maria und die Apostel herabsenken. (Gerade bei diesem Kunstwerk sollte man zur Betrachtung verschiedene Perspektiven wählen!)
7. Die fünf Chorfenster (von Wilhelm Buschulte-Unna, 1981)
zeigen – links beginnend – Begebenheiten aus dem Leben Mariens
(= fünf Gegensätze des freudenreichen Rosenkranzes)
a: Der Engel bringt Maria die Frohe Botschaft
b: Maria besucht Elisabeth in ihrem Heim (= Maria Heimsuchung)
c: Jesus ist geboren; Josef ist nachdenklich am rechten Fensterrand. Oben der zu den zurückschreckenden Hirten gesandte Engel: „Seht, ich verkündige euch eine große Freude… –
d: Das Jesuskind wird in den Tempel gebracht und vom greisen Simeon auf die Arme genommen, der seiner Mutter Maria prophezeit: „Deine Seele wird ein Schwert durchdringen“.
e: Den 12jährigen Jesus, der lehrend bei den Schriftgelehrten sitzt (obere Hälfte), finden die besorgten Eltern (untere Hälfte).
8. Die vier Evangelisten auf den vier Pfeilern
(von H. Brinkmann-Recklinghausen)
wollen deutlich machen: Die Frohe Botschaft ist das tragende und zusammenhaltende Fundament unseres christlichen Glaubens.
Ein Kunstwerk eigener Art ist in Langenbochum der Früchteteppich, der seit 1979 im Altarraum während der Erntedankwoche ausliegt; ein Team von Frauen gestaltet ihn nach einem aktuellen Motiv.